Nachlese
In Kooperation mit dem Innovations-Zentrum Region Kronach e.V. (IZK) sowie mehreren Unternehmen und Institutionen veranstaltete die VDI BG Bayreuth am 26.04.2016 eine wissenschaftlich-technische Tagung. Anlaß war das 125-Jährige Jubiläum des VDI Bezirksvereins Bayern-Nordost. Der Veranstaltungort Rugendorf im Landkreis Kronach war Programm: In den neu geschaffenen Räumlichkeiten des Unternehmens MÜNCH Energie wird die Zukunft der Energiewirtschaft besonders gut spürbar.
Eröffnet wurde die Veranstaltung vom stellvertretenden Vorsitzenden des VDI Bezirksvereins Bayern-Nordost - Horst Traschewski - und Hendrik Montag-Schwappacher (Geschäftsführer IZK).
In seinem Grußwort an die 80 Gäste die sich aus Führungskräften aus den Bereichen Geschäftsleitung, F+E und Produktion zusammensetzten, erläuterte der Hausherr Mario Münch die Schwerpunkte seiner Dienstleistung auf dem Gebiet dezentraler Energieversorgung auf Basis regenerativer Energieträger. Während der Pause konnten die Teilnehmer je ein Elektro- und Hybridfahrzeug besichtigen.
Die Keynote kam von Dr. Werner Struth, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH (GF-Bereich Industrial Technology, Fertigungskoordination, Umweltschutz, Region Nord-und Südamerika) zum Technologiemanagement bei Bosch. Er illustrierte aktuelle Megatrends an den Beispielen der Einspritztechnik für Verbrennungsmotoren und Metal Injection Moulding. Ferner resümierte Dr. Struth die 7 Kernelemente zur Definition von Industrie 4.0 im Konzern mit der Vernetzung des gesamten Wertstroms des Unternehmens mit der Schnittelle Mensch/Maschine.
Dr. Dirk Holtmannspötter, VDI Technologiezentrum GmbH, Düsseldorf referierte aus der Studie „Deutschland 2030“ über BMBF- Foresight (Identifikation gesellschaftlicher Veränderungen). Demnach setzt sich die Digitalisierung innerhalb sämtlicher Lebensbereiche fort. Anhand mehrerer Beispiele wurde prognostiziert, dass die Technik immer mehr näher an den Menschen heranrückt.
Peter Riller folgte mit einem illustrierten Überblick über die Historie des Bezirksvereins Bayern-Nordost, stellte auf höchst lebendige Weise die Struktur der Arbeitskreise, fachliche Umfelder an Beispielen Medizin und Kommunikation und aktuelle Aktionen wie Technikmeile 2016 vor. Vor dem Hintergrund der entstehenden Festschrift rahmte er seinen Vortrag in die philosophische Erkenntnis ein: „Zukunft braucht Herkunft“.
Wie Innovationen gezielt entstehen, präsentierte Prof. Dr. Kai Hiltmann von der Hochschule Coburg indem er die „Theorie der erfinderischen Problemlösung“ (TRIZ) vorstellte. Am Beispiel der Uhr, von der Sonnenuhr bis zum Smartphone (Obersystembildung), zeichnet der Referent die typische Entwicklung einer Technologie auf, sowie typische TRIZ-Lösungswege für Fragestellungen des Erfindens.
Dr. Wolfgang Grond (Sprecher der VDI BNO-Bezirksgruppen) - Initiator und Verantwortlicher für die Konzeption dieser Veranstaltung - stellte in seinem Vortrag dar, welche Rolle Textmining im Rahmen des Entwicklungsprozesses einnehmen kann. Wie gestaltet ein Unternehmen Produktentwicklung gemäß Erwartung des Marktes, welche Strategien und daraus resultierender Geschäftsmodelle führen zur Wertschöpfung? Kernbotschaft: „Wer forschen will muss lesen". Das bedeutet: Literatur beschaffen, sichten, sortieren und verstehen, und anschließend aus dem so erworbenen neuen Wissen Schlüsse ziehen. Hierbei können einzelne Aufgaben unter Verwendung von Textmining möglichst effektiv gestaltet werden.
Das anschließende Get together wurde unterstützt durch ein Catering, dass einige Besonderheiten der fränkischen Küche neu interpretiert.
"Viele Gäste nutzten die Gelegenheit und blieben noch ein Weilchen" zeigte sich Hendrik Montag-Schwappacher sehr erfreut, wobei man "ein Weilchen" nicht wörtlich verstehen sollte: erst gegen 22:30 Uhr war dann wirklich Schluß.
Dr. Grond: "Wir hoffen, den Teilnehmern hat die Veranstaltung ebenso gefallen, wie es uns Freude gemacht hat, sie zu organisieren. Über eine Rückmeldung zum Event würden wir uns sehr freuen".